Frau liegt auf einer Therapieliege und wird mit dem ARTZT thepro Nackenkissen behandelt.

Nackenschmerzen richtig behandeln

Lesedauer: 3 Min.

Eine Nackenverspannung ist keine Diagnose eines eigenständigen Krankheitsbildes. Sie ist vielmehr eine unangenehme Begleiterscheinung von mehr oder weniger großen körperlichen oder auch psychisch-emotionalen Erkrankungen. Nicht selten verstecken sich hinter Nackenschmerzen unerkannte Fehlbelastungen, die jedoch in gänzlich anderen Körperregionen entstanden sind. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Patienten ist deshalb unverzichtbar, um eine dauerhafte Besserung der Beschwerden zu gewährleisten, die schlussendlich die Nackenverspannungen lösen.


Inhalt

Nackenverspannungen: Stress als Ursache
Schleudertraumata und Verletzungen an der Schulter
Nackenschmerzen durch Schulterverletzungen
Aus dem Lot gebracht
Nackenverspannung ist nicht gleich Nackenverspannung


Nackenverspannungen: Stress als Ursache

Wer sich diesem Druck dauerhaft aussetzt und sich keinen Platz für Entspannung und Ruhe zugesteht, wird über kurz oder lang mit muskulären Verspannungen rechnen müssen. Die stetig wachsenden Aufgaben und Anforderungen, beruflich sowie auch familiär, lassen sich zunehmend nur noch unter großer Anspannung bewältigen. Jedoch tritt diese Überspannung beim Betroffenen erst dann ins Bewusstsein, wenn bereits deutliche Symptome einer muskulären Verspannung spürbar werden. Das "Päckchen", das sich ein jeder selbst schnürt und auf seinen Schultern trägt, kann sich durch ein Überladen zur quälenden Last entwickeln. Um diese zu tragen, werden die Schultern reflektorisch nach oben gezogen. Folge kann ein schmerzhafter Nacken sein, der sich fest und starr anfühlt. 

Kopfschmerzen, Schwindel und ausstrahlende Schmerzen in die Arme und Hände können zusätzlich auftreten. Dann wird vom Schulter-Arm Syndrom gesprochen. Meist geschieht dies jedoch erst, wenn erste Symptome ignoriert wurden und der tägliche Stress unausgeglichen voranschreitet. Es ist wichtig zu wissen, dass sich Gefühle jeglicher Art in unseren Muskeln manifestieren. Unterdrückte Emotionen, unangenehme Erfahrungen, Ängste und Sorgen werden in den Muskeln gespeichert und zeigen sich in schmerzhaften Verspannungen gerade im Schulter-Nackenbereich. Wärmepackungen und Massagen können die Symptome lindern, jedoch wird dieser Erfolg nur kurz anhalten, wenn die Auslöser nicht ausgeschaltet werden. 

Bei Schmerzen bis in den Arm hinein bewährt sich zusätzlich die Triggerpunkttherapie. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf Muskeln unterhalb der Scapula und dem M. supraspinatus gelegt werden.

Schleudertraumata und Verletzungen an der Schulter

Nackenverspannungen können auch andere Ursachen haben. Das bekannte "Schleudertrauma" geht mit einer der wahrscheinlich unangenehmsten Formen von Nackenverspannungen einher. Diese zeigen sich bei nahezu allen Betroffenen mit einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung, besonders in die Rotation, der Halswirbelsäule. Die Muskulatur im Nackenbereich reagiert bei einem Auffahrunfall sofort und beginnt unverzüglich mit dem Schutz des plötzlich traumatisierten Körperabschnittes nachhaltig und konsequent. Sie baut um das betroffene Areal einen stark erhöhten Muskeltonus auf, welche die Halswirbelsäule förmlich zur Unbeweglichkeit zwingt. Dieser Zustand kann Tage bis Wochen anhalten.

In der akuten Anfangsphase sollte zunächst auf eine intensive physiotherapeutische Behandlung verzichtet werden, da die entstandene Muskelverspannung eine Halte- und Schutzfunktion für die Halswirbelsäule darstellt. In der späteren Heilungsphase können die Symptome mit Wärmeanwendungen (Packungen, heiße Rolle) sowie Massagen behandelt und gelindert werden. Bei einer Überempfindlichkeit auf Berührungen im betroffenen Gebiet kann zunächst durch Fußreflexzonentherapie ein Vertrauen zum Patienten aufgebaut werden. Denn die Angst vor einem möglichen Schmerz erhöht den Muskeltonus und wirkt somit kontraproduktiv. In einigen Fällen benötigt der Patient zusätzlich Manuelle Therapie.

Nackenschmerzen durch Schulterverletzungen

Auch Verletzungen an der Schulter können Nackenverspannungen auslösen. Als Folge der vorhandenen Schmerzen ist eine zunehmende Schonhaltung zu beobachten, welche zu Dysbalancen der gesamten oberen Extremität führen können. Die daraus resultierende Inaktivität des Schultergelenkes verschlimmert zudem die Verspannungen im Nacken. Die Betroffenen können meist nur mit professioneller, physiotherapeutischer Hilfe einen Ausweg aus diesem Teufelskreis finden. Neben allgemeiner Krankengymnastik, Ultraschall und Massagen, kann auch hier die Triggerpunkttherapie mit sichtbarem Erfolg zum Einsatz kommen.

Aus dem Lot gebracht

Verspannungen im Nackenbereich finden zudem oft ihren Ursprung in einseitig ausgeführten Tätigkeiten. Entstehen können diese einerseits im beruflichen Alltag, aber auch durch den fehlenden Ausgleichssport in der Freizeit. Werden Nackenverspannungen chronisch, sollte sich ein erfahrener Physiotherapeut die Zeit nehmen, nach Gründen fern der betroffenen Körperregion zu suchen. Eine Beinlängendifferenz, ein Beckenschiefstand und Auffälligkeiten an der Wirbelsäule können eine Verspannung im Nacken verursachen. Der gesamte Körper ist eine Einheit. Und zwar so sehr, dass beispielsweise ein Knick- und Senkfuß starke Migräneanfälle auslösen oder Grund für ständigen Schwindel sein kann. Denn ist eine Muskelgruppe nicht im Lot, ist es der restliche Körper auch nicht. Das kommt zustande, weil darüberliegende Muskelgruppen sich denen darunter anpassen und umgekehrt.

Der Therapeut kann dem Patienten also entweder immer wieder Massagen anbieten oder ihm tatsächlich dauerhaft helfen  -beispielsweise mit Manueller Therapie oder der Dorntherapie. Natürlich bei gleichzeitiger Behandlung des ursprünglichen Problems.

Nackenverspannung ist nicht gleich Nackenverspannung

Eine verspannte Nackenmuskulatur hat komplexere Ursachen, als allgemein zunächst angenommen wird. Die Gründe für die Schmerzen sind verschieden und die Behandlung muss individuell auf das Beschwerdebild des Patienten abgestimmt sein, um dauerhaften Erfolg zu gewährleisten. 

Ob Wärmetherapie (Packungen, heiße Rolle, Ultraschall), detonisierende Maßnahmen (Massagen, Triggerpunkttherapie), Dehnungen mit anschließender Kräftigung oder Fußreflexzonentherapie -die Möglichkeiten einer adäquaten Behandlung sind groß. Die Chancen auf baldige Besserung auch!

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